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zu gender-fragen

zur Frage einer gender-sensiblen Sprache :
Texte werden auf dieser Web-Seite, soweit es in diesem Rahmen sinnvoll ist,  im Original zitiert, bei den Übersetzungen wird Nähe zum Original bevorzugt, schon publizierte Übersetzungen werden teilweise dahingehend modifiziert oder kommentiert.
Bei manchen Texten fällt auf, dass auch Autoren (Männer) von ansonsten großem Weitblick zuweilen deutlich ihrer Zeit und deren Blindheiten verhaftet sind. So wenn bedeutende Wissenschaftler oder Schriftsteller selbstverständlich sich an die „Herren“ wenden, oder von Männern sprechen, wenn sie eigentlich Menschen meinen.
Ich will nun grundsätzlich solche Formulierungen stehen lassen, diese Schräglagen sollen auffallen und evtl. kommentiert werden.
So kann einerseits deutlich werden, dass es keinerlei Persönlichkeiten gibt, die „über jeden Zweifel“ erhaben sein könnten.
Eine Korrektur in solchen überlieferten Texten schärft den Blick nicht, sondern schafft eine zeit-enthobene, scheinbar „richtige“ bzw. „gerechte“ ortlose Ebene, die auch Bezugsgrößen kritischer Evaluierung beseitigt.
Das Tradieren als bewusster Prozess hingegen schafft einen Raum kritischer Wahrnehmung.
Außerdem soll so in Erinnerung gerufen werden, dass auch wir sicherlich manchem gegenüber blind sein dürften, was erst Anderen, evtl. später Geborenen, auffallen wird.
Ludwik Fleck weist darauf hin:  „erst nach vielen Erlebnissen, eventuell nach einer Vorbildung, erwirbt man die Fähigkeit, Sinn, Gestalt, geschlossene Einheit unmittelbar wahrzunehmen. Freilich verliert man zugleich die Fähigkeit, der Gestalt Widersprechendes zu sehen.“ (Hervorhebung von mir B.S.)
Dies illustriert die Wahrnehmung sog. Vexierbilder – man kann zweierlei sehen,  aber nicht beides zugleich.
Zum Beispiel einen Hasen oder eine Ente: